Titel: Oberbilker Markt

Untertitel: Eingeladener Wettbewerb – Neugestaltung des Oberbilker Markt

Projekt: Platzgestaltung

Gebäudetyp: Städtebau Öffentlicher Raum

Bauherr: Stadt Düsseldorf

Architekt: bob-architektur: Robert Wetzels, Ellen Wegner, Ana Marinheiro, in Zusammenarbeit mit Scape Landschaftsarchitekten, Oliver Gather (Künstler), Burkhart Wand (Lichtplanung)

Preis: 1. Platz

Standort: Oberbilker Markt, Düsseldorf

Wettbewerb: 2009

LP: 1 – 2

Nutzfläche: 5500 m²

 

Der Oberbilker Markt, ehemals attraktiver Mittelpunkt des Arbeiterviertels Oberbilk, wird heute seiner Funktion als Aushängeschild, Kommunikations- und Veranstaltungsort des Stadtteils nur noch eingeschränkt gerecht. Das heutige Erscheinungsbild ist geprägt von funktionalen Gesichtspunkten und den dominierenden, den Platz zerschneidenden Verkehrsachsen. Der Entwurf baut auf den vorgefundenen stadträumlichen und geschichtlichen Qualitäten des Ortes auf und markiert den Platzraum des Oberbilker Marktes neu. Ein durchgängiger, anthrazitfarbener Pflasterteppich soll sich mittelfristig über die Kölner Straße hinweg bis auf den Puschkinplatz ziehen und einen ruhigen Hintergrund für den heterogenen Stadtraum bilden. Ein Raster aus Lichtstelen betont insbesondere bei Nacht den stadträumlichen Zusammenhang und macht den Platz schon von weitem wahrnehmbar. Die zentrale Platzfläche des Oberbilker Marktes wird in ihren zwei unterschiedlichen Qualitäten, der den Straßen zugewandten städtischen Seite und dem von Bäumen geprägten „grünen“ Platzteil gestärkt. Hierzu wird der Wochenmarkt auf den städtischen Platzteil verlegt, was die Frequentierung begünstigt und neue „Laufkundschaft“ anspricht. Eine Neuordnung der temporären, nach Marktschluss abzubauenden Stände erlaubt bei Bedarf eine Erweiterung des Marktes. Ein einheitlicher Belag aus Naturkleinsteinpflaster wird auf dem Platz und in den seitlichen Verkehrsräumen verlegt, so dass es zum prägenden Pflasterbelag wird. Abgesehen von zurückhaltend gestalteten vertikalen Elementen wie Poller, Lichtstelen und Fahrradständern sowie einer Gruppe von Sitzkuben unter den Bestandsbäumen vor der Sparkasse bleibt der städtische Platzteil von Einbauten weitestgehend frei und ermöglicht Blicke in die Tiefe des Raumes. Die zurückhaltende Gestaltung im vorderen Bereich stellt die Raumwirkung des vorhandene Baumdachs als Torsituation für den Stadtteil heraus. Die Untersichtigkeit wird durch das Aufasten der vorhandenen Platanen (herab hängendes Feinholz) verbessert. Als Kontrast zum von Fußgängerströmen und Markttreiben geprägten städtischen Platzteil werden auf dem grünen Platzteil die vorhandenen Qualitäten für Aufenthalt, Kommunikation und Spiel gestärkt. Der Baumplatz wird mit einer Einfassung aus z.B. hellen Betonwerksteinplatten neu gerahmt und mit einer wassergebundenen Wegedecke versehen. Holzpodeste laden zum Sitzen unter Bäumen ein. Anknüpfend an die Geschichte Oberbilks als Standort für Stahlproduktion und -verarbeitung, die Waggonfabrik und den Verlauf der Köln-Mindener-Eisenbahn bietet eine abstrahierte Eisenbahnskulptur auf Schienen Möglichkeiten zum Spielen und Sitzen.

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