Das neue, eingeschossige Eingangsgebäude des Freilichtmuseums in Glentleiten, mit einer lichten Raumhöhe von 4,10 m, ist ein schlichter, im Berg stehender, kaum sichtbarer Baukörper, der sich in der facettenreichen Landschaft zwischen den Wäldern, Berg und Tal einerseits zurücknimmt, andererseits auf subtile Weise ein signifikantes Zeichen setzt. Auf der gesamten, großzügigen Erdgeschossebene erlebt der Besucher ein Stück Oberbayerische Geschichte mit Ein-, und Ausblicken, angefangen von der Gastronomie bis hin zum Museumsbereich. Die verschiedenen Szenarien der Wahrnehmung, der begehbaren Flächen, Funktionen und Erschließungsmöglichkeiten, innerhalb und außerhalb des Gebäudes bieten dem Besucher einen spannenden Auftakt vor dem betreten des eigentlichen Museumsgeländes. Die intensiv begrünte Panorama Dachterrasse lädt zum Verweilen ein und offenbart dem Besucher einen grandiosen Rundumblick. Sie nimmt nicht nur die Funktion des Biergartens ein, sondern ist auch gleichzeitig Aussichtsplattform, mit einer großzügigen Ausstellungsfläche sowie Spielplatzmöglichkeit für die Kleinen. Um eine noch bessere Sicht über die gesamte Dachlandschaft des Freilichtmuseums zu ergattern hat der Besucher die Möglichkeit noch weiter hinauf zu steigen. Der große, scheinbar auf der Dachterrasse stehende Baukörper aus Kupfer ist das verbindende Glied aller drei Ebenen, die für den Besucher zugänglich sind und bildet das Herzstück des Entwurfs. Im Inneren, auf Erdgeschossniveau, befindet sich das Südhaus und die Malzschrotanlage. Über eine Treppenanlage, die um die Maschinen herum führt oder wahlweise über einen Aufzug, sind alle Ebenen barrierefrei erschließbar. Durch das perforierte Kupferblech mit großen ausgeschnittenen Gucklöchern ist der Raum für den Besucher von Innen und Außen erlebbar. Das eingeschossige Hauptgebäude fügt sich gänzlich in die Umgebung ein und stellt somit einen Kontrast zu den bestehenden, traditionellen Bauernhäusern dar, ohne dabei mit ihnen zu konkurrieren. Lediglich der Baukörper aus Kupfer adaptiert, bestimmte Merkmale der umgebenen Bestandshäuser, interpretiert sie neu und fügt sich städtebaulich harmonisch in die vorhandene Struktur ein. Die Farbigkeit des Kupfers bildet einen schönen Kontrast in der grünen Landschaft und dient ebenso als Orientierungspunkt. Die größten Teils von Norden kommenden Besucher nehmen zunächst die großen, transparenten Panoramaglasscheiben wahr, die ihnen die Zugänglichkeit in das Gebäude verkünden. Diejenigen, die das Areal von Süden aus erschließen, werden durch eine imposante, hölzerne Rampenanlage förmlich dazu eingeladen und aufgefordert in das Innere des Baukörpers einzutauchen. Hier sind bewusst hiesige Materialien auf dem Boden der Rampe sowie der Dachterrasse gewählt worden. Der großzügige Einblick von der barrierefreien, sanft eintauchenden Rampe in die Museumsräumlichkeiten und der Gastronomie ist eine Einladung für Groß und Klein, die Räumlichkeiten zu betreten. Die Richtung der Rampe leitet den Besucher mitten ins Herzstück der gesamten Anlage.