Titel: Leverner Perlenkette

Untertitel: Verbindung von Mensch und Raum im Quartierspark

Projekt: Wettbewerb städtebaulicher Entwurf der Gemeinde Stemwende zur Entwicklung eines Wohnquartiers am historischen Ortskern in Levern

Gebäudetyp: Städtebau Wohnungsbau

Bauherr: Gemeinde Stemwede

Architekt: bob-architektur: Robert Wetzels, Nils Tätweiler

Standort: Levern in der Gemeinde Stemwede

Wettbewerb: 2020

LP: 1 – 2

Verbindung von Mensch und Raum im Quartierspark

Die Leitidee für die Ausbildung eines neuen Quartiers für Levern in der Gemeinde Stemwede ist eine sich durch das Gebiet ziehende Perlenkette, die visionär eine Durchmischung und Vereinigung, durch intelligente Wegeführung, von dem neu geschaffenem Entreeplatz mit Gästehaus über in den Quartierspark bis hin zum Sonnendeck, im Gebiet schafft. An dieser Kette reihen sich die Perlen, die für attraktive, erholsame und qualitativ hochwertige Elemente des Parks fungieren. Die Perlenkette kann sich in einer weiteren Vision für das Quartier auch weiter spannen und neue Attraktionen einfügen, wie zum Beispiel einen lokalen Nahversorger an der Ecke oder einer Sportstätte / Freizeit im Norden des Gebiets. Die Perlenkette wird unterstützt durch den städtebaulichen Entwurf, der sich zukunftsweisend, aber auch stimmig in die umliegende Bebauung einfügt. Erschlossen wird das Quartier über die bestehende Straße Kalberkamp, die bereits geplante daran liegenden Nebenstraße mit Wendeschleife, sowie zwei neue Straßen, ebenfalls mit einer Wendeanlage ausgebildet, als Wendehammer. Diese sind so gelegen, dass Fahrradfahrer und Passanten auch ringförmig das Wohnquartier erleben. Am Eingang des Quartiers befindet sich der Entreeplatz, auf dem ein Gästehaus entsteht, sowie Ladestationen für E-Fahrzeuge. Dieser führt über die andere Straßenseite zum Treffpunkt der Nachbarschaft, wo sich Ladestationen für E-Fahrräder und die große Eiche befinden. Jener sorgt für eine harmonische Einführung des Areals und auch in den Quartierspark. Der Park reicht von der großen Eiche bis hin zum Sonnendeck und ist mit Perlen verschiedenster Funktion gespickt, um den Bewohnern von Levern einen würdigen Park zu geben. Hier begegnen sich die Einwohner von Levern, die unter dem verschattetem Baumareal oder an der Retentionsfläche durch den Park spazieren gehen und die Seele baumeln lassen können. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die Einwohner aktiv im Park agieren, indem sie die Urban Gardening Felder bestellen oder den Honig der Bienenstöcke auf der Blumenwiese ernten. Um den erholsamen Charakter des Quartierspark zu wahren, stehen zur stark befahrenen Leverner Straße sechs Mehrfamilienhäuser mit Wintergärten, die das abschüssige Quartier vor den Schallemissionen schützen. Die Bebauung, die den Quartiersplatz fasst, sind nicht wie die restlichen Bauten mit Satteldach, sondern für eine intensivere grüne Quartiersmitte mit Flachdächern zur extensive Dachbegrünung geplant. Die nördlich gelegenen Bauten mit Flachdächern sind Townhouses, die ein städtisches Flair einbringen. Die westlichen und östlichen Gebäude am Quartierspark sind öffentlich geförderte Geschosswohnungsbauten und Mehrfamilienhäuser. Im nördlichen Teil des Gebiets befinden sich Doppelhäuser in Eigentum oder Vermietung. Die gesamte Bebauung lehnt sich an die historische Satzung des angrenzenden wichtigen historischen Kerns von Levern an. Die Vision des Quartiers ist, dass die Bebauung um den Park herum bis 2025 vollendet wird, die restlichen Gebäude bis 2030 und das die angrenzenden privaten oder in landwirtschaftlicher Nutzung befindlichen Grundstücke ebenfalls von 2030 bis 2035 bebaut werden. So erstreckt sich die Perlenkette dann tief nach Levern hinein. Für eine stimmige Lösung des Stellplatzproblems werden alle Geschosswohnungsbauten, Mehrfamilienhäuser und Townhouses im Erdgeschoss eingerückt, um Stellplätze davor zu platzieren. Die restlichen benötigten Stellplätze werden auf den jeweiligen Grundstücken platziert. So entsteht eine freie Straße, die mehr Raum für die Bewohner, Abfallentsorgungs- und Rettungsfahrzeuge bietet. Das Konzept der grünen Mitte wirkt sich auch auf den Energiesektor aus. Photovoltaik- und Solaranlagen auf den Satteldächern der Gebäude und ein Blockheizkraftwerk neben dem Regenwasserbecken sorgen für eine nachhaltigere und zukunftsweisende Vision des Quartiers.

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